Wandermuffel und Miesepeter Sprüche

In all den Jahren, die ich unterwegs bin, stoß ich hin und wieder auf ein verständnisloses Gegenüber: Was, bei dem Wetter gehst du raus? Warum macht man sowas bescheuertes?  Du willst das alleine machen? Also, ICH hätte dazu keine Zeit!  

Wer kennt sie nicht: die Aussagen der Wandermuffel aus unserem direkten Umfeld.
Die, die selbst wenig oder noch nie gelaufen sind.

Ich habe wirklich nichts gegen anderen Freizeit-Interessen. Es ist halt nicht jedermanns Sache „einfach nur zu gehen“.
Aber hin und wieder stoße ich auf echtes Unverständnis. Insbesondere für das Extremwandern von Strecken über 50 Kilometer.

Es gibt kein schlechtes Wetter!

Die vier Typen der Wandermuffel

Ich unterteile die Wandermuffel in vier Sparten: die Bequemen, die Verständnislosen, die Paranoiden und die Nicht-Gönner

  1. Die Bequemen 
  • Was, bei dem Wetter gehst du raus?
  • Mir wäre das ja viel zu kalt / zu warm / zu weit weg / zu lange! 
  • Heute nicht. 
  1. Die Verständnislosen
  • Warum macht man sowas bescheuertes? 
  • Mir ist Wandern viel zu langweilig – ich brauche mehr Action. 
  • Zu Fuß? Ich kann da doch auch mit dem Auto hin? 
  1. Die Paranoiden
  • Wie kannst du das alleine machen? 
  • Und wenn da was passiert? 
  • Wie kannst du im Dunkeln laufen?
  1. Die Nicht-Gönner
  • Woher nimmst du bloß die Zeit?! 
  • Also, ICH hätte dazu keine Zeit!  
  • Tja, wenn man sonst nichts zu tun hat.

Wobei die Gruppe der Nicht-Gönner die schlimmste ist. Ich frag mich, ob es Neid ist – darüber, dass ich mir Zeit für meinen Sport nehme. Das meine Augen leuchten, wenn ich von den Touren berichte. 

Mit den beiden anderen komm ich klar. Wer weiß – vielleicht kommt der oder die eine ja später doch mal auf mich zu, um mit zu laufen.
Vielleicht mutiert der ein oder andere zum Jakobsweg-Pilger? 
Alles schon erlebt … 

Jedem Wandertierchen sein Pläsierchen

Es nicht jeder Mensch gut finden, was ich mache.
Es soll auch nicht jeder mein Hobby teilen. Die Wanderwege und Pfade sind voll genug.

Jedoch würde mir selbst nie einfallen, anderer Menschen Sport und Leidenschaft in Frage zu stellen.
Auch wenn mir selbst das Verständnis für Fußball, Dart oder Formel Eins völlig fehlt, bin ich nichtsdestotrotz bin ich mal mit ins Stadion gegangen, hab ab und zu ein paar Pfeile geworfen oder Freunde zum Nürburgring begleitet.
Ich genieße dann halt die Atmosphäre, das Drumherum, die Menschen. 

Kostbare (Frei)zeit

Also warum gehe ich laufen anstatt zu bügeln?
Warum bin ich lieber, den langen Tag draußen als Serien zu suchten?
Und warum immer zu Fuß? 

Weil ich es mir wert bin!

Weil es meinem Körper und Geist guttut!

Und weil mir dabei die besten Ideen kommen – sowohl beruflich wie auch privat!


Zweifel sind normal!

Es gibt diese Touren, die Kopf und Körper herausfordern. Für mich zählen dazu Extremmärsche, Gipfelaufstiege und Klettersteige.

Da frag ich mich auch regelmäßig:

Was mache ich hier?
Wozu der Scheiß?
Warum hab ich mich drauf eingelassen?
Wann sind wir endlich im Ziel?

… mimimi …

Im Ziel angekommen, ist das dann längst vergessen.


Wie ergeht es euch?

Was bekommt ihr dauernd zu hören? Was könnt ihr nicht mehr hören?
Und worüber diskutiert ihr gar nicht mehr?

Erzählt mal in den Kommentaren davon.

3 Antworten

  1. Ich wandere leider (noch) nicht (wieder) so viel wie ich gerne möchte.
    …..du inspirierst und motivierst mich, das wieder mehr zu tun.
    Ich war mit K1 seeehr viel zu Fuß unterwegs… und habe es geliebt💚
    Habe auch öfter Schlechtwettersprüche geerntet. Egal! Die wissen ja nicht was ihnen da entgeht….

    …in diesem Sinne… lieben Gruß und immer ne Handbreit Laub unterm Schuh…

    1. Hey Addi,
      das freut mich zu lesen! Ich wünsche dir, dass du bald wieder wie zuvor los wandern kannst <3
      Wann und wo auch immer du möchtest.
      Sabrina

  2. Ich kenne das auch, diese interessierten, aber dennoch völlig unverständnisvollen Fragen. Es gibt auch noch eine Hand voll besorgter Menschen, wie meine Oma. Sie hat mich mal sehr besorgt gefragt, warum ich mich so bestrafen würde mit 100 Kilometern wandern :-). Als ich ihr dann sagte, dass das zwar anstrengend sei, aber es nicht quälend ist, wenn man im Training ist und der Mensch nicht dafür gemacht sei, nur am Schreibtisch zu sitzen und früher ja auch zig Kilometer zurück gelegt wurden aufgrund von Nahrungsmittelbeschaffung etc., war sie beruhigt und gab mir Recht. Worüber ich mittlerweile nicht mehr diskutiere ist über die Geschwindigkeit. Es ist völlig egal, ob ich gemütliche 5 km/h wandere oder auch mal schnelle 6,5 km/h, wenn ich allein wandere. Und wenn ich so schnell bin, sehe ich trotzdem viele Dinge und renne nicht, wie vermutet mit Scheuklappen durch den Wald. Liebe Grüße und bis zum nächsten Kölnpfad

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