Schnell mal JA sagen und dann erst realisieren, auf was ich mich da eingelassen habe.
Typisch!
Ganze sechs Wochen Zeit verblieben mir, um mich vorzubereiten.
Worauf? Auf meinen ersten Extremmarsch über 50 km in Düsseldorf.
Ein Event, das mich bis heute fesselt.
Es begann beim Nordic Walking
Beim Laufen kommen einem die verrücktesten Gedanken. So beschlossen 2018 – während ihrer morgendlichen Stöckelrunde übers Feld – ein paar befreundete Mädels einen Megamarsch zu laufen.
Ich wurde gefragt, ob ich nicht auch dabei sein möchte und ohne Zögern sagte ich gleich zu.
Irgendwie wird das schon klappen.
50 Kilometer! An einem Stück!
Bis dahin beliefen sich meine längsten Wanderungen um die 20 km – da sind 50 km schon eine Ansage!
Tausche Jogging- gegen Wanderschuhe
Ich erzähle euch das, damit ihr wisst, dass auch ich bei meinem “Ersten Mal” eher ins kalte Wasser geworfen wurde. Und meine geringe Vorbereitung ausreichte, um die komplette Strecke zu bewältigen.
Folglich nahm auch ich die Stöcke in die Hand, tauschte meine Jogging-Schuhe gegen ein paar leichte Sneaker und marschierte bei jeder Gelegenheit über platte Feldwege.
Was mir gleich auffiel: Nordic Walking nimmt deutlich mehr Zeit in Anspruch als Joggen. Statt meinen üblichen 30 min war ich nun zwei und mehr Stunden unterwegs.

Entspanntes Mindset
Der 7. Juli näherte sich unaufhaltsam und ich versuchte mich nicht verrückt zu machen.
Ich sagte mir:
- Der Versuch ist es wert!
- Ich kann jederzeit abbrechen.
- Niemand wäre mir böse oder enttäuscht.
- 12 Stunden, einen Tag lang draußen zu unterwegs sein, kann nur super sein!
- Hoffentlich regnet es nicht.
Schuhe, Socken und Stöcke
Blasenfrei laufen und ankommen – das klang utopisch und dennoch habe ich es geschafft.
Mit meinen Trainingsschuhen war ich nicht glücklich. Daher besorgte ich mir ein paar leichte und feste “Walking” Schuhe im Sale im lokalen Sportgeschäft.
Ganz gleich welche Marke oder Features eure Schuhe haben: grundsätzlich sollten sie groß genug sein, so dass sie euren Füßen ausreichend Platz bieten!
Durch die Beanspruchung über viele Stunden hinweg werden diese breiter – also gönnt euren Zehen etwas Luft nach vorn.
So startete ich in nahezu flammneuen Schuhen.
Zum Thema Socken: Ich schwöre auf meine synthetischen, doppellagigen Wandersocken!
Kein anderer Strumpf kommt über meine Füße, wenn ich Distanzen über 20 km zurücklegen möchte.
Mittlerweile weiß ich, dass jeder da seine eigene Lösung gefunden hat. Für meine Füße ist diese Kombi ideal: Schuhe 1-1,5 Größen größer + doppellagige Socken.
Nordic Walking Stöcke bieten eine gute Unterstützung während des Marsches. 2018 habe ich sie noch von Anfang an genutzt und hatte keine Rückenprobleme.
Still ins Ziel
Nach 50 km Latschen, Stöckeln, Quatschen, Lachen und Jammern waren wir endlich im Ziel. Der Zieleinlauf tauchte vor unseren Augen auf.
Zum Ende hin wurden doch alle ganz still, denn wir hatten nur noch eins vor Augen: Ankommen!
Es war geschafft!
Mega!!!
Es gab Medaillen, Urkunden, ein kaltes Finisher Bier und Umarmungen.
Überglücklich aber völlig fertig schossen wir unser Finisher Foto.
Wir konnten sogar noch lachen!

Die Nacht danach
Adrenalin und Endorphine gingen in den Stunden danach zurück.
Was jedoch stattdessen auftrat, waren Krämpfe in den Beinen. Die hielten mich die Nacht vom Schlafen ab. Man tat das weh!
Damals wusste ich noch nichts von der rechtzeitigen Einnahme von Magnesium.
Schlaflos und unter Schmerzen griff ich zum Handy, um mich abzulenken.
Was schreiben die vom Megamarsch auf ihrer Webseite?
Ah!! Weitere Termine für das laufende Jahr…
„Nur mal eben gucken. Nur mal schauen, ob da – vielleicht – ein weiterer machbarer dabei wäre. Und dann frag ich die Mädels.“
Wir war es bei euch?
Seid ihr auch schon längst infiziert?
Was habt ihr aus euren Fehlern gelernt?
Welchen Rat möchtet ihr Beginnern mitgeben?
Oder steht euer “Erstes Mal” noch bevor?
Erzählt doch mal.
PS: Mit meinen günstigen Schuhen bin ich zwei Jahre später meinen ersten 100er gelaufen. Es muss also kein teurer Schuh sein. Er muss nur zu dir und deinem Fuß passen.